Nebennieren Insuffizienz bei Leukämie: der vermeidbare Mangel an Stresshormonen
Cortison ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie bestimmter Leukämien (Blutkrebs). Es zerstört Krebszellen, kann aber auch die körpereigene, überlebenswichtige Herstellung des Hormons Cortison in der Nebenniere unterdrücken. Das ist für die betroffenen Kinder sehr unangenehm und gefährlich. Ziel ist es besser vorhersagen zu können, welche Kinder wann von einer Nebenniereninsuffizienz betroffen sind. So kann der Hormonmangel ergänzt und den Kindern Leiden erspart werden. Wir fördern dieses Projekt im Jahr 2024 mit über 80’000 Franken.
Kortikosteroide sind Stresshormone, die vom menschlichen Körper ständig produziert werden, um Entzündungen zu kontrollieren und das Immunsystem zu beeinflussen. Cortisol ist das bekannteste Beispiel für ein Kortikosteroid. Diese Stresshormone sind wichtig für das gesunde Funktionieren des Körpers.
Um bestimmte Krebsarten wie Leukämie, insbesondere bei Kindern, zu behandeln, werden diese Kortikosteroide als Medikamente in hoher Dosis verabreicht. Das hilft, die Anzahl der Krebszellen im Körper schnell zu reduzieren. Allerdings führt dies auch dazu, dass die körpereigene Produktion von Kortikosteroiden „einschläft“, was zu einem Mangel an Kortikosteroiden führt.
Insbesondere bei Kindern mit Leukämie kann dies schwerwiegende Folgen haben, da ihre körpereigene Abwehr gegen Infektionen aufgrund der Chemotherapie ohnehin geschwächt ist und sie daher häufiger Infektionen bekommen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anzeichen eines Kortikosteroidmangels bei Kindern mit Leukämie schwer von den Nebenwirkungen der Chemotherapie zu unterscheiden sind, wodurch ein Mangel häufig übersehen wird.
Es soll untersucht werden, wie häufig und wie lange die körpereigene Produktion von Kortikosteroiden bei Kindern beeinträchtigt ist. Zudem soll herausgefunden werden, welche Kinder ein besonders hohes Risiko haben. Ein verbessertes Verständnis soll langfristig dazu beitragen, das Erkennen und Behandeln von Kortikosteroidmangel bei Kindern mit Krebs zu verbessern.
Projektpartner: Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), Pascal Gächter, Arzt Pädiatrie